Das Ende der Magie

Der Hypnotiseur

Es ist der Mensch der in das Innere eindringt. Der, mit dem besonderen, angeborenen Talent, der in der Lage ist, Menschen zu beeinflussen, zu fesseln. Es ist der Mensch mit dieser besonderen Stimme, dem magischen Blick, den Worten denen sich niemand widersetzten kann….

Das alles klingt geheimnisvoll, magisch, mystisch. Wie ein Zauber, eine Illusion.

Und es ist: genau das Gegenteil!

Ein Hypnotiseur, ganz gleich ob er seine Wurzeln in der Showhypnose hat, in therapeutischem oder coachendem/beratenden Kontext, ist nichts von alledem.

Seine Fähigkeit besteht darin, Menschen zu beobachten, zuzuhören und auf sie einzugehen, viele Meinungen zu einem Thema zuzulassen, zu jeder Zeit richtige Fragen zu stellen und natürlich hat er gelernt, wie er das „Unterbewusstsein“ seiner Kunden öffnet. Alleine das Wort „Unterbewusstsein“ klingt schon magisch. Was es meint: Ihren Speicher! Der Ort in Ihrem Gehirn, an dem alle Informationen, alles was Sie gelernt, gesehen, gerochen und erfahren haben gespeichert ist.

Er weiß welche Vernetzungen im Gehirn wichtig sind um Lösungen zu finden, wo Ausgangssituationen zuhause sind und wo Ihr vorhandenes Wissen steckt das Sie an Ihr Ziel bringt.

Er hat gelernt wie er seinen Kunden in die sogenannte hypnotische Trance führt, damit dieser bewusst Zugriff auf sein Unterbewusstsein (also sein Langzeitgedächtnis, in Kombination mit weiteren Arealen des Gehirns) bekommt, um dort Lösungen und Muster zu finden die sein Problem lösbar machen.

Der Mythos des „Mächtigen“, entstand vermutlich durch die Showhypnosen, die schon im Mittelalter großen Anklang fanden. Stellen Sie sich vor, sie stehen auf einem alten Platz voller Marktschreiern und Gauklern und mittendrin ist jemand, der die Menschen um sich herum umfallen lässt. Der es schafft die Gedanken der Menschen zu lesen und Einfluss darauf zu nehmen.

Ein Mensch der für die damalige Zeit ungewöhnlich stark ausgeprägte rhetorische Fähigkeiten hatte. Mit Kontakten zu allen großen und wichtigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kirche. Angesehen in allen Gesellschaftsschichten. Sagenumwoben, mächtig und angsterfüllend durch seine „Gabe“.

Hypnose war im Mittelalter jedoch keinesfalls eine andere Technik als heute. Sie wurde nur anders interpretiert (und eingesetzt). Es gab keine wissenschaftlichen Studien, keine EEG Messungen, es gab keine Instanz die einen verantwortungsvollen Umgang mit Hypnose einforderte.

Ja, es war Magie. Weil die Zeit keine andere Ansicht zuließ.

Heute sind wir wissenschaftlich in der Lage die Hypnotischen Trance zu erklären. Und genau das erklärt auch, warum ein Hypnotiseur keine magischen Fähigkeiten hat. Wir können im EEG Gehirnströme messen und den hohen Grad der konzentrierten Entspannung sichtbar machen den Menschen mit Hilfe der hypnotischen Trance erreichen. Wir können messen wie einzelne Bereiche des Gehirns reagieren, wenn die Aufmerksamkeit mit Hilfe von Außen verschoben wird. Wir können Schmerz sichtbar machen und eben auch den Schmerzlindernden Einfluss der Konzentration.

Eine hohe soziale Kompetenz, eine Ausbildung an einem großen, anerkannten Institut, ausgeprägte Empathie, Verständnis für Menschen und die Fähigkeit seinen Blickwinkel in alle Richtungen auszurichten sind die grundlegenden Eckpfeiler um verantwortungsvoll als Hypnotiseur zu arbeiten.

Ein guter Hypnotiseur ist sehr gut ausgebildet, bildet sich immerzu weiter, ist im ständigen Austausch mit Kollegen verschiedener Bereiche, ist für Sie da (auch nach Ihrem Termin) und ist bestrebt alles zu tun damit Sie Ihr Thema angehen können. Er ist ehrlich, indem er Ihnen aufrichtig seine Einschätzung mitteilt, aber eins ist er nicht: magisch :)