Terror! Wie sag ich’s meinem Kind?

Terror! Wie sag ich’s meinem Kind?

Jeden Tag werden wir mit neuen Bildern und Nachrichten versorgt die den Terror in der Welt zeigen.

Konzerte, Weihnachtsmarkt, Fußgängerzonen, Schulen…scheinbar ist kein Ort mehr sicher.

Auch Kinder haben Zugang zu diesen Nachrichten.

Ganz gleich, ob im Kindergarten, in der Schule oder zuhause, ihr Kind wird vielleicht eines Tages fragen: Mama, Papa, warum und was ist das?

Nun gilt es, ihrem Kind die aktuelle Situation zu erklären. Ohne Angst zu schüren aber eben auch mit Wahrheiten und Tatsachen. Aber wie kann das funktionieren?

Fragen Sie ihr Kind:

was hast du denn schon gehört? Was denkst du denn darüber? Was weißt du schon?

Gehen Sie gezielt auf die Antworten und die Fragen ihres Kindes ein. Sprechen Sie mit ihrem Kind über diese Gewalt.

Es verunsichert Kinder nicht über Gewalt zu sprechen. Diese Angst der Eltern ist unbegründet. Kinder sind verunsichert wenn sie bemerken, dass ein Thema konsequent vermieden wird.

Kindern sich ihren Ängsten alleine zu überlassen, schadet mehr, als mit ihnen darüber zu sprechen.

Beginnt man mit den Fragen nach Wissen und Befindlichkeit brauchen sie ihr Kind nicht mit Details überschütten, sondern können in kleinen Schritten das Thema aufarbeiten.

Kinder im Vorschulalter können Fantasie und Realität noch nicht auseinander halten, daher reagieren sie emotionaler. Hier ist besonders wichtig, ihrem Kind deutlich zu machen, dass sie als Ansprechpartner alles dafür tun ihrem Kind und sich selber den größtmöglichen Schutz zu geben. Denn in diesem Alter hat ihr Kind die größte Angst, sie zu verlieren und alleine zu sein.

Verzichten Sie darauf die Taten mit Politik, Religion oder Herkunft der Täter zu begründen. Zum einen versteht ihr Kind diese Unterschiede noch nicht und zum anderen ist das selbstverständlich nicht förderlich um ihr Kind zu einem toleranten Menschen zu erziehen.

Erklären sie ihrem Kind, dass es sich hier um böse Menschen handelt. Ihr Kind kennt böse Menschen aus allerlei Märchen! Und es weiß, dass am Ende das gute gewinnt.

Schulkinder fragen in der Regel nach Schuld und Verantwortung. Sie verstehen, dass Politik und Polizei versuchen zu helfen. In diesem Alter geht es daher häufiger um Gründe für Anschläge und die Folgen für die Menschen. Achten Sie auch hier darauf, nicht alle Menschen in einen Topf zu werfen. Erklären Sie die unterschiedlichen Meinungen und dass Gewalt ein Zeichen von Schwäche ist. Dass Argumente nicht vorhanden sind und so mit Gewalt der eigene Wille durchgesetzt werden soll.

Häufig geht es bei Schulkindern auch um moralische Fragen. Viele Kinder in diesem Alter fühlen sich besser, wenn sie helfen können. Zum Beispiel Spielsachen für Opfer spenden.

Teenager fangen schnell an, aktuelle Ereignisse auf ihr eigenes Umfeld umzumünzen. Sie verstehen, dass es eine tatsächliche Sicherheit nicht gibt.

Auch Fragen die detaillierter in die Richtung Ethik und Politik gehen tauchen nun auf.

Teenager schauen auf Gruppenzugehörigkeit, auf Peergroups.

Diskussionen über Vorurteile liegen nahe. Bleiben Sie in diesen Gesprächen sachlich und sorgen sie dafür, dass ihr Kind am Ende des Gespräches weiß,dass es sich um einige wenige Menschen handelt die Terror verbreiten und nicht um die breite Masse.

Nehmen Sie in den Gesprächen Anteil an dem Schicksal der Opfer, vergessen Sie jedoch nicht, ihrem Kind sich zu sagen, dass viele Menschen auch unbeschadet aus dem Angriff gekommen sind.

Versuchen Sie ihre Antworten auf das Niveau des Kindes zu bringen.

Versteht ihr Kind den Unterschied zwischen wahrscheinlich und unwahrscheinlich, richtig und falsch, gefährlich und ungefährlich?


Warum es Streit über religiöse und kulturelle Werte gibt, versteht ein Vorschulkind noch nicht – dass es Menschen gibt, die auch mit Gewalt versuchen, ihre Ziele zu erreichen, das verstehen auch sie schon.

Sie sollten keine zusätzliche Panik verbreiten aber ihrem Kind auch nicht vermitteln, alles sei in bester Ordnung. Auch, wenn es sich in dem Moment so anfühlen mag.

Bei einem Kind führt dies eher zur Skepsis und dem Eindruck, dass die Eltern ihnen etwas verschweigen – dass vielleicht alles noch viel schlimmer ist, als man denkt.

Verzichten Sie also auf den einfachen Weg.Zu sagen: “das verstehst du nicht, dafür bist du zu klein“ ist nicht der richtige Weg.

Nehmen sie sich Zeit, die Fragen Ihres Kindes zu beantworten und beenden Sie das Gespräch immer mit dem Hinweis, dass es eben auch “positive“ Blickwinkel gibt. Das die Menschen in schlimmen Situationen zusammenhalten und sich helfen.

Und: betonen sie, dass es nicht ALLE Menschen eines bestimmten Typs betrifft!